Kreative der Nordstadt
Linda Schuster
Stell kurz dich, deine kreative Berufung (Künstler, Musiker, Designer, Fotograf etc.) und deine Arbeit vor.
Ich bin Linda Schuster, 26 und lebe in der Dortmunder Nordstadt. Ich studiere seit Längerem Objekt- und Raumdesign am Fachbereich für Design in Dortmund und genieße ansonsten das bunte Treiben und die Entwicklung hier im Viertel. Zusammen mit Freunden habe ich im letzten Jahr das Atelier Amore - Verein für urbane und bildende Künste e.V. gegründet.
In welchem Raum (Atelier, Büro, Studio, Coworking Space, eigenes Wohnzimmer) arbeitest du in der Nordstadt und wo ist deine Hood (Borsigplatz, Nordmarkt, Hafen)?
Die Umgebung rund um den Nordmarkt gehört zu dem engstem Gebiet, in dem ich aktiv bin, da ich dort auch lebe. Der Bereich, in dem wir als Freunde aktiv sind, zieht sich von Richtung Bornstraße bis hin zum Hafen, in dem auch unser Atelier ansässig ist. Jetzt im Frühjahr werde ich dort auch wieder arbeiten; der kalte Winter hat dies leider unmöglich gemacht.
Was zeichnet deine Arbeiten aus? Wie sieht deine „kreative Handschrift“ aus?
Ich unterteile meine Arbeit in einen zielgerichteten, gestalterischen Bereich, der meinem Studium entspringt und meine berufliche Perspektive darstellt; und einem experimentellen Bereich, in dem ich mich privat multimedial ausprobieren möchte. Ich beschäftige mich beruflich mit Retail-und Exhibitiondesign und erstelle Raumkonzepte für den Nutz-, Innen- und Außenraum.
Privat drücke ich mich gern mit Malerei und Zeichnung aus. Ich beschäftige mich mit dem Medium Licht und erstelle hierzu Installationen, Skulpturen und Leuchten.
An welchen Herzensprojekten/Werken arbeitest du zurzeit?
Zu meinem Herzensprojekt gehört ganz eindeutig unser Verein. Das Atelier Amore ist noch jung in Dortmund und entwickelt sich stetig. Wir haben den Verein ins Leben gerufen, um Arbeitsfläche für die Mitglieder außerhalb der Fachhochschule zu schaffen. Ziel war es, einen Ort zu schaffen, an dem die Mitglieder großflächig arbeiten können und sich gegenseitig vernetzen und begeistern können. Es geht um den Austausch junger Kunstschaffender in Dortmund - um so für eine große Variation in der Szene zu sorgen.
Zu der eigenen Arbeit im Atelier veranstalten wir regelmäßig Workshopformate, die den Austausch weiter vorantreiben und stellen die Fläche für Ausstellungen junger Kunst-und Kulturschaffender zur Verfügung.
Wir arbeiten stets an der weiteren Vernetzung in der Stadt und möchten viele geplante Formate in die Tat umsetzen. Da sich der Verein alleinig aus eigen Mittel finanziert, sind wir jedoch auf externe Unterstützer und Spenden angewiesen. Alles ein langer aber sehr spannender und schöner Prozess.
Was wäre dein Wunschprojekt in der bzw. für die Nordstadt und was braucht es hier nicht?
Was es hier nicht braucht, sind eindeutig Vorurteile und Rassismus. Es braucht Aufklärung und Verständnis. Die Nordstadt ist so wunderbar spannend, weil hier so viel parallel passiert - und das auf kleinem Raum. Ich denke, die Menschen, die hier leben, schätzen die Variation sehr. Das rege Treiben auf den Straßen, das weite kulinarische Angebot, die vielen Muster und Farben- es ist ein kleines städtisches Mosaik.
Es braucht hier absolut noch viel mehr große Festivitäten und Unterstützung der kleinen Kulturschaffenden, damit die gesamte Stadt Teil und Freund dieses Viertels wird.
Es ist wichtig, dass sich die Stadt mehr vernetzt und nicht, wie ich oft empfinde, sich am HBF in Nord- und Südstadt unterteilt.
Welche kulturelle Veranstaltung (Ausstellung, Konzert, Lesung, Workshop) hast du zuletzt in der Nordstadt besucht und welche zukünftige Veranstaltung willst du auf keinen Fall verpassen?
Zuletzt war die Ausstellung im Künstlerhaus vom Buchlabor -Vom Blättern und Wischen-. Dann werde ich mir -Tonspuren zur Linken- im Rekorder II ansehen. Das Urban Art Festival in der Speichergallery war auch ein voller Erfolg.
An welchen Orten in der Nordstadt findest du Inspiration?
Spannenden Orte sind die noch wenig erschlossenen. Deshalb bietet der Hafen (leider nur noch für absehbare Zeit) immer wieder neue Facetten, die mich begeistern. Wie ich schon sagte, belebt mich das rege Treiben auf den Straßen. Es ist immer wichtig, eine Stadt in ihren verschiedenen Tageszeiten zu erleben. Bei Nacht besitzt die Nordstadt natürlich eine ganz andere Gestalt, als am Tag.
Wichtig ist bei all dem Trubel auch die Ruhe, die man hervorragend am Kanal findet. Ein Ort, der mir viel Qualität in Dortmund schenkt.
Was ist dein liebstes Fotomotiv in der Nordstadt?
Puh, schwer zu sagen. Ich kann mich da nicht auf ein Motiv festlegen. Es sind aber immer wieder die verschiedenen Fassaden der Gebäude, die mich interessieren. Die Farbigkeiten, Materialien und Texturen: Die Kontraste, die sich oft auftun zwischen Setting und Leben auf der Straße.
Welchen #Hashtag verwendest du sehr häufig?
Gäbe es ihn, würde er wohl #isntitnice? heißen.
Was sind deine Lieblingstreffpunkte zum Netzwerken in der Nordstadt?
Dafür eignet sich natürlich sehr gut der Speicher 100 in der Speicherstraße. (Werbung in eigener Sache.) Aber im Ernst, dieser Ort ist voll von kreativschaffenden, jungen Leuten, die voll von Ideen und Visionen sind. Es gibt neben dem Amore ja noch weitere Vereine und Coworking Spaces dort. Dort entwickeln sich viele Konzepte, die zur Belebung der Kunstszene und des Hafenquartiers beitragen werden.
Wann und wo können sich Interessierte deine aktuellen Arbeiten / Werke / Projekte ansehen?
Es gibt in unregelmäßigen Abständen immer wieder Ausstellungen der eigenen Mitglieder im Atelier Amore. Daneben ist aber garantiert, dass man meine Arbeit bei den Offenen Nordstadtateliers und dem Hafenspaziergang sehen kann.
Wo findet man dich und deine Arbeit online (Webseite, Social Media Accounts)?
Ein kleiner Auszug meiner Projekte ist über Instagram @lindaschuster_ zu finden.
Kontakt echt-nordstadt.de Redaktion:
Nicole Winkelkötter
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