Kreative in der Nordstadt
Almut Rybarsch
Seit über 20 Jahren arbeite ich als freischaffende Künstlerin, hauptsächlich im Bereich Skulpturen-und Objektbau sowie Wand-und Bodengestaltung. Für Ausstellungen und Kunstaktionen entwickle ich gerne z.T. sehr raumgreifende Installationen.
Dazu kommen Kunstprojekte mit Kids und Jugendlichen im Großraum Ruhrgebiet, aber am liebsten hier in der Nordstadt.
In welchem Raum arbeitest Du in der Nordstadt und wo ist Deine Hood?
Mein Atelier liegt nah am Borsigplatz, Freunde und viele Kollegen sind aber über die gesamte Nordstadt verstreut, darum bin ich eigentlich überall unterwegs.
Was zeichnet Deine Arbeiten aus? Kreative Handschrift?
Ich kann gut "Leben" einhauchen, unabhängig, ob ich figürlich oder abstrakt arbeite.
Meine Figuren sind selten statisch, eher in Bewegung und dynamisch.
Ausserdem male ich gerne Dinge an, mit winzigen, knallbunten oder schwarz/weißen Mustern.
An welchen Herzensprojekten arbeitest Du zurzeit?
An einer ca. 70cm grossen, sexy Frauenfigur, die sich sehr anzüglich ein Stück Torte in den roten Mund schiebt. Das ist zwar eine Auftragsarbeit, aber auch da gibt es solche, die mir besonders am Herzen liegen. Die Tortenkönigin ist so eine.
Was wäre Dein Wunschprojekt in der bzw. für die Nordstadt und was braucht es hier nicht?
Mehr Mut für die kreative Gestaltung des öffentlichen Raumes würde ich mir wünschen.
Graffiti und Streetart sind ja endlich als sichtbare Kunstform angekommen, da ist aber noch ganz viel Luft nach oben. Es geht eben nicht nur um Kunst oder Verschönerung für eine touristisch attraktive Stadtbühne. Vor allem geht es um das Wohnen und Leben hier und ein Interesse von uns Bürgern an unserem Umfeld. Graue und verwahrloste Fassaden stärken ein Wohlgefühl sicherlich nicht.
Ebenso kritisch sehe ich die aktuell geplante Bebauung im Hafen. Völlig fantasielose Hochglanzarchitektur, gefüllt mit Systemgastronomie, Büros und Start Up Firmen, vielen Menschen, die mit der Nordstadt und wahrscheinlich nicht mal mit Dortmund mehr verbindet als der Weg zur Arbeit. Eine Verbindung oder sogar Identifikation mit dem umliegenden Hafenquartier und seinen Bewohnern ist da nicht sehr wahrscheinlich.
Toll finde ich die Projekte zur Begrünung der Nordstadt, da könnte man die Neubauten auch gleich komplett mit bepflanzen!
Welche kulturelle Veranstaltung hast Du zuletzt in der Nordstadt besucht und welche willst Du zukünftig auf keinen Fall verpassen?
Die Ausstellung von Ana Maria Aviles Toro in der Galerie derKunstbetrieb in der Gneisenaustrasse. Immer einen Besuch wert !!!
Noch ein bisschen hin, aber der letzte Hafenspaziergang war spitze und ich freu´ mich jetzt schon auf den nächsten. Vielleicht gibt's dann ja Baustellensightseeing.
An welchen Orten in der Nordstadt findest Du Inspiration?
Im Sommer auf jeden Fall im Freibad Stockheide, beim schwimmen kann ich intensiv nachdenken oder es auch lassen. Ansonsten überall in der Nordstadt, je nachdem, was ich gerade suche oder lösen will.
Was ist Dein liebstes Fotomotiv in der Nordstadt?
Der Kanal, der Borsigplatz bei aufziehendem Gewitter und besonders auffällig drapierte Möbelhaufen oder Sitzlandschaften.
Was sind Deine Lieblingstreffpunkte zum Netzwerken?
derkunstbetrieb, der grüne Salon am Nordmarkt, der Kunstraum im Langen August, das Black Pidgeon in der Scharnhorststrasse und vor allem im Winter diverse Wohnzimmer.
Wann und wo können sich Interessierte Deine aktuellen Arbeiten ansehen?
Immer Mittwochs von 17 - 20 Uhr in meinem Atelier in der Osterlandwehr 35.
Wo findet man Dich und Deine Arbeit online?
www.almutrybarsch.de
