Nordstadt sportlich
Rollatorgymnastik
Die Artikelserie „Nordstadt sportlich“ beschäftigt sich mit interessanten, lehrreichen und außergewöhnlichen Sportarten, die in der Dortmunder Nordstadt jede Woche erlernt und trainiert werden. Hierzu werde ich in Form von Erfahrungsberichten über Probetrainings schreiben, die ich in verschiedenen Vereinen und Institutionen gemacht habe.
Eine Gehhilfe wird zum Sportgerät – diese Idee schnappten die Trainerinnen Anja Schulze und Andrea Faust auf einer Übungsleiter-Fortbildung auf und brachten so die Rollatorgymnastik vor circa zwei Jahren in die Nordstadt. Jeden Freitag trifft sich die Übungsgruppe des FS 1898 e.V. in der Turnhalle der Diesterweg-Grundschule und trainiert von 15:15 Uhr bis 16:15 Uhr.
Das Training beginnt mit Aufwärmübungen, die Anja Schulze (Gruppenbild: Mitte rechts), die selbst einen sportlichen Hintergrund im Turnen und dem Trampolinsport hat, anleitet. Die durchschnittlich sechs bis acht Teilnehmer und Teilnehmerinnen stehen mit ihren Rollatoren im Kreis und können diese bei Bedarf zur Hilfe nehmen. Bei flotter Tanzmusik aus den 80er und 90er Jahren werden verschiedene Übungen im Stand gemacht. Mit abwechselndem Aufsetzen der Hacke oder Fußspitze zur Musik oder mit dem Anziehen der Knie kommt der ganze Körper schnell in Bewegung. Einige Übungen finden auch sitzend auf dem Rollator statt, sodass verschiedene Muskelgruppen angesprochen werden können.
Im zweiten Teil der Übungseinheit übernimmt Andrea Faust (Gruppenbild: Mitte links) mit sportlichen Hilfsmitteln, wie z.B. Bällen, Reifen oder elastischen Gummibändern. Diese Übungen werden alleine oder mit einem Partner gemacht. Wir haben am Tag des Probetrainings mit elastischen Gummibändern abwechslungsreiche Muskelübungen im Stehen oder Sitzen durchgeführt. Die störrischen Bänder haben dabei gerne mal für die eine oder andere Belustigung in der ganzen Gruppe gesorgt.
Das Training endete mit einem Koordinationsspiel mit Bechern und Tischtennisbällen. Alle Teilnehmer saßen im Kreis auf Rollatoren oder Stühlen und konnten sich die Bälle zuwerfen und mit den Bechern auffangen. Diese spielerische Übung sorgte nicht nur für einige Lacher, sondern trainiert auch die Hand-Augen-Koordination.
Laut Anja Schulze führt die Rollatorgymnastik nicht nur zur Erhaltung der Beweglichkeit, sondern schafft auch Raum für neue Kontakte und ein nettes Beisammensein. Jeder kann - auch ohne eigenen Rollator – am Training teilnehmen, da die Übungen auf und mit einem Stuhl oder einem vor Ort geliehenen Rollator ebenso gut machbar sind.
Im Endeffekt ist Rollatorgymnastik genau das, wonach es sich anhört: Eine Gehhilfe wird zum Sportgerät für Senioren oder gesundheitlich eingeschränkte Personen; dabei steckt viel Spaß, Enthusiasmus und Freude an der Bewegung dahinter. In diesem Fall gilt: Nur Versuch macht klug! Ich hatte ein tolles, lustiges Probetraining in einer freundlichen Gruppe mit motivierten Trainerinnen und kann die Rollatorgymnastik definitiv weiterempfehlen.
Die Trainerinnen freuen sich immer über Zuwachs! Die Diesterweg-Grundschule (Heroldstraße 29) ist mit der U-Bahn barrierefrei erreichbar. Jeder, der möchte, kann teilnehmen und wird herzlich aufgenommen.
Außerdem findet am 31.05.2019 ab 15:00 Uhr ein Rollatoraktionstag statt. An diesem Tag kann man unter anderem ein Probetraining in der Rollatorgymnastik oder ein Bustraining absolvieren. Mehr Informationen zu dem Tag finden Sie hier.
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