In ihren jeweiligen Soli machen die drei Performer*innen die Musik zu ihrer Duett-Partner*in: Sie hören ihr zu und reagieren, auf das, was sie hören - in aller Subjektivität. Sie tanzen mit der Musik, aber ebenso zu ihr, gegen sie, vorauseilend oder verzögernd. Sie konfrontieren das Pathos klassischer Musik mit ihrer eigenen Wahrnehmung und Interpretation und schaffen ein fragiles Miteinander von Hören und Bewegung: Wann schmiegt sich der hörende Körper der Musik an und wo entsteht eine Friktion, bedingt durch das Bedürfnis sich von ihr zu distanzieren, sich von ihr wegzubewegen, neben ihr zu sein, aber nicht mit ihr. Die Zuschauer*innen von DUETT sind herzlich dazu eingeladen, selbst zu erfahren, wie sie Musik hören, wenn sie sie sehen und sich anzuschauen, wie Musik unterschiedliche Körper bewegt.
Jenny Beyer (Hamburg): DUETT. Ein Tanzstück zur Bewegung des Hörens
anz und Musik sind wohl das ästhetisch meist diskutierte und historisch umstrittenste Kunstpaar der vergangenen Jahrhunderte. In DUETT widmet sich die Hamburger Choreografin Jenny Beyer, gemeinsam mit Chris Leuenberger, Chihiro Araki und dem Komponisten Jetzmann der berührenden und expressiven Wirkung von Musik auf den Tanz und macht drei Klavierstücke von Frédéric Chopin zur Grundlage ihrer Choreografie. Jenny Beyer und Team hinterfragen die Konventionen unserer Wahrnehmung und richten ihren Blick auf den musikhörenden, tanzenden Körper.