Nordwärts geht in die nächste Runde

Knapp sieben Monate blickt Dortmund jetzt „Nordwärts“. Rund 200 Projekte und Einzelvorhaben tragen bereits das „Nordwärts“-Label. 59 Projektsansätze sind aus dem Beteiligungsverfahren neu entstanden – unter dem Titel „zweite Projektgeneration“.

Am 10.12. hat der Rat der Stadt Dortmund beschlossen, diese neu entwickelten, innovativen Projektvorschläge ab 1.1.2016 in Zusammenarbeit mit den relevanten Akteuren der Wirtschaft, den wissenschaftlichen Einrichtungen und weiteren Partnern zu qualifizieren. Um sicherzugehen, dass neu entwickelte Projekte sich nicht bereits irgendwo in der Umsetzung befinden, hat das ‚Nordwärts’-Projektteam parallel zum Beteiligungsverfahren eine Bestandsaufnahme von aktuell laufenden oder in Kürze startenden Aktivitäten durchgeführt. Als Projekte der „ersten Generation’ wurden hier 87 Vorhaben registriert. In der „dritten Projektgeneration“ ist Platz für Visionen, die nicht in den nächsten drei oder vier Jahren verwirklicht werden können, weil z.B. Flächen noch nicht verfügbar sind: Hier gibt es derzeit 53 Vorschläge. Die Projekte aller Generationen haben zum Ziel, die nördlichen Stadtteile bewusst in den Fokus der Öffentlichkeit zu bringen.  

Gleichzeitig nahm der Rat einen ersten Zwischenbericht zum Beteiligungs- und Dialogverfahren von „Nordwärts“ zur Kenntnis. Über 2200 „Nordwärts“-Interessierte besuchten im Sommer 2015 rund fünfzig Veranstaltungen, diskutierten und entdeckten gemeinsam, informierten und berieten sich. Und sie entwickelten Visionen: von schwimmenden Wohninseln auf verlängerten Hafenbecken, über die Seilbahn auf den Deusenberg, die verlängerte H-Bahn in die Nordstadt, vom Mengeder Meer über „Bad Eving“ bis zur „Greveler Alm“. 1500 „Nordwärts“-Ideen konnten bereits gelistet werden und gingen z.T. in die neu entwickelten Projekte ein. Neue Projekte müssen - so das erklärte Ziel - eine positive und messbare Wirkung auf die ‚Nordwärts’-Schwerpunkte ‚Flächenentwicklung’, ‚Schaffung von Arbeitsplätzen’, ‚Steigerung der Umwelt- und Lebensqualität’ sowie ‚Qualifizierung und Bildung’ haben.

Nordwärts’-Ziel ist es auch, zur Finanzierung der Projekte der 2. und 3. Projektgeneration sowohl Fördergelder von EU, Bund und Land einzuwerben als auch private Investoren zu gewinnen. Dazu ist für den Sommer 2016 eine erste Investorenkonferenz geplant. Insgesamt wird der Projektfinanzierung die Formel zugrunde gelegt, dass der Einsatz eines Euros kommunalen Budgets mindestens sechs Euro an externen Investitionen nach sich zieht.

Für Projekte und Projektideen aller drei Generationen wurde bereits eine Karte mit „Nordwärts-Leuchtfeuern“ entwickelt. Da gibt es punktuelle „Leuchtfeuer“, wie das „Haus der Bildung in der Nordstadt“. Es gibt leuchtende Linien oder Netze, wie die „Nordwärts-Schlösserroute“, und Leuchtfeuer auf Flächen, wie die Entwicklung des Areals des Kraftwerks Knepper in Mengede nach Einstellung des Kraftwerksbetriebs.  

Um die Entwicklungen im Projektzeitraum messen zu können, wurden für die Gebietskulisse insgesamt und für die einzelnen Stadtbezirke Daten zusammengestellt. Beispiele: 53,3 % des gesamten Areals sind derzeit Grünfläche; 188 Hektar Fläche stehen aktuell für den Wohnungsbau zur Verfügung (für ein Viertel davon existieren bereits rechtsverbindliche Bebauungspläne); für die Ansiedlung von Industrie- und Gewerbebetrieben gibt es ca. 320 Hektar netto an großflächigen und qualitativ vielfältigen Flächenreserven.

Seine Arbeit aufgenommen hat inzwischen auch das „Nordwärts“-Kuratorium: Es besteht aus z.Zt. 75 Personen aus Wirtschaft, Politik, Forschung und Verbänden. Seine Aufgabe ist die fachliche Begleitung von „Nordwärts“, die Entwicklung eigener Projektideen und die Unterstützung bei der Beantragung von Fördermitteln. Das Kuratorium  repräsentiert die Stadtgesellschaft und ist ein wesentliches Element von „Nordwärts“. Die nächsten „Nordwärts“-Schritte sind nun die Information der Bürgerinnen und Bürger über die bisherigen Arbeitsergebnisse sowie die Umsetzung der Projekte aus der ersten Projektgeneration. Für die Arbeit an den Projekten der zweiten Generation sind Ideenwerkstätten zur Entwicklung konkreter Projektansätze geplant. Weitere Formate zur aktiven Bürgerbeteiligung (z. B. ‚Mittsommer in Nordwärts’ etc.) sind in Vorbereitung.

Weitere Informationen gibt es unter www.nordwaerts.dortmund.de