Engel der Nordstadt 2022
Verleihung des Ehrenamtspreises „Engel der Nordstadt 2022“ im Dietrich-Keuning-Haus
Der Verein „Train of Hope“ und die engagierte Nordstädterin Jacqueline Hallmann sind die beiden „Engel der Nordstadt 2022“. Der dritte Engel konnte aufgrund von Urlaubsüberschneidung nicht an den Preisträger übergeben werden. Die Übergabe wird im Verlauf des Jahres in einem angemessenen Rahmen nachgeholt. Mit diesem Titel würdigen das Stadtbezirksmarketing und das Quartiersmanagement Nordstadt seit 2005 jedes Jahr besonders starkes und nachhaltiges ehrenamtliches Engagement. Während einer Feierstunde in der Agora des Dietrich-Keuning-Hauses nahmen die Preisträger*innen am Samstag ihre Auszeichnung entgegen. Erstmals seit zwei Jahren war dies wieder im Rahmen des Neujahrsempfangs für alle ehrenamtlich Engagierten aus der Nordstadt möglich.
Bezirksbürgermeisterin Hannah Rosenbaum und der Leiter des Dietrich-Keuning-Hauses, Levent Arslan, überreichten bei einem Festakt die kunstvollen Engel-Skulpturen.
Die Auswahl der Preisträger*innen hatte Ende 2022 die Lenkungsgruppe des Stadtbezirksmarketings Innenstadt-Nord getroffen. Diese hatte die schwierige Aufgabe, aus elf für die Auszeichnung vorgeschlagenen Menschen und Organisationen, die sich in Bereichen wie Kultur, Nachbarschaft, Soziales, Umwelt oder Sport engagieren, drei Preisträger*innen auszuwählen.
Dabei wurde einmal mehr deutlich: Ehrenamt ist ein wichtiger gesellschaftlicher Stützpfeiler, der vor allem in krisenhaften Zeiten einen wichtigen Rückhalt in der Stadtgesellschaft darstellt. Die Leistungen der Menschen, die sich freiwillig und in ihrer Freizeit für das Gemeinwesen und für Menschen in besonderen Lebenslagen engagieren, sind durch nichts zu ersetzen und im Wortsinn unbezahlbar.
„Es ist ein so gutes wie wichtiges Zeichen in der heutigen Zeit, dass ein Verein mit dem Schwerpunkt der Willkommenskultur diese Auszeichnung erhält“, so Juryvorsitzende und Bezirksbürgermeisterin Hannah Rosenbaum bei der Preisverleihung. Sie verlieh den ersten Engel an den Verein „Train of Hope“ für sein ehrenamtliches Engagement:
Im Rahmen der Willkommenskultur 2015 hat sich der Verein Train of Hope Dortmund gegründet. Seit diesem Zeitpunkt arbeitet der Verein kontinuierlich in der Dortmunder Nordstadt und darüber hinaus. Im Zentrum der ehrenamtlichen Arbeit stehen Hilfe und Unterstützung vor allem für geflüchtete Menschen. Dabei spielen sozialer Status, Staatsangehörigkeit, Religion, Ethnie und sexuelle Orientierung keine Rolle. Der Verein zeichnet sich durch einen multikulturellen Hintergrund aus, der einen schnellen Zugang zu Menschen aus unterschiedlichsten Herkunftsländern ermöglicht. Viele der Personen im Verein haben zu einem früheren Zeitpunkt selbst einmal Unterstützung gesucht – jetzt helfen sie denen, die neu ankommen.
Ein weiterer Punkt, der den Verein stärkt, ist der Standort des Büros an der Münsterstraße. Dort ist der Verein inmitten der Nordstadt in direkter Bahnhofsnähe verortet – so sind seine Angebote gut und einfach erreichbar. Über unmittelbare Hilfe und Unterstützung hinaus fördert „Train of Hope“ die Menschen auch dabei, eigene Potenziale zu entfalten und sich weiterzuentwickeln. Die außerordentliche Bedeutung und Wichtigkeit des Vereins hat der weiterhin andauernde Konflikt in der Ukraine abermals verdeutlicht.
Den zweiten Engel der Nordstadt überreichte Levent Arslan, Leiter Dietrich-Keuning-Haus, an Jacqueline Hallmann:
Jacqueline Hallmann ist angehende Erzieherin und ist praktisch in der 2. Generation ein „Keuninghauskind“, weil auch ihre Mutter als Kind hier aktiv war. Als „Krabbelkind“ hat sie im Keuninghaus ihre ersten Schritte ins Leben gemacht. Aus der früheren Besucherin ist heute eine wichtige motivierte Kraft geworden, die das Programmangebot für Kinder bereichert. Jacqueline Hallmann engagiert sich ehrenamtlich mit außerordentlich großem Einsatz als Nordstadt-Bewohnerin seit dem Kindesalter in verschiedenen Bereichen des Keuninghauses. Noch mehr Nordstadt, noch mehr Dortmund, noch mehr Identifikation ist kaum möglich.
Jacqueline Hallmann hat sich als Musical-Darstellerin und Sängerin ihren Weg durch das DKH gebahnt. Sie besticht durch ihre ruhige und bedachte Art – den großen Auftritt hat sie sich immer für die Bühne aufgespart. Sie hat die Chorleitung der Carlas Kids ohne Zögern übernommen und führt nun den Chor, in dem sie zuvor jahrelang Mitglied war. Ihre kontinuierliche und zuverlässige Arbeitsweise, ihre Kreativität und Anpassungsfähigkeit bereichern den Kinderbereich des DKH. Jacqueline Hallmann ist ein „Role-Model“ für Mädchen und junge Frauen in der Nordstadt die ihren Lebensweg noch suchen.
„Es ist sehr wichtig, dass weitere und jüngere Generationen das Ehrenamt für sich entdecken bzw. sich ehrenamtlich in vielen Bereiche engagieren – und dabei eine wichtige Vorbildfunktion einnehmen“, so Laudator Arslan.
Das Quartiersmanagement Nordstadt ruft jetzt schon dazu auf, neue Vorschläge für die Auszeichnung einzureichen. Dies ist ganzjährig und zu jeder Zeit möglich. Einfach per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder bei einem persönlichen Besuch im Büro des Quartiersmanagements, Mallinckrodtstraße 56.
Das Quartiersmanagement Nordstadt ist ein Projekt des Stadterneuerungs-programms „Soziale Stadt NRW – Dortmund Nordstadt“. Es wird mit Mitteln des Bundes, des Landes NRW und der Stadt Dortmund finanziert.