Verlorene Orte – Lost Places

Hoesch-Museum stellt Zeichnungen von Mathes Schweinberger aus

Industriebrachen prägen seit Jahrzehnten da Revier, doch der Flächenbedarf führt zu einem Abräumen dieser Gelände. Mathes Schweinberger porträtiert die Relikte der Großindustrie, bevor sie einer Nachnutzung weichen müssen. Seine Kreidezeichnungen entstehen direkt vor Ort, unter anderem auf dem früheren Hoesch-Spundwand-Gelände in Dorstfeld, der Kokerei Hansa in Huckarde oder auf den Bahnanlagen an der Westfaliastraße. Aber auch ältere Bilder der Hoesch-Flächen in Hörde oder namenlose Orte der Kleinindustrie am Stadtrand mit ihren Hinterhöfen und Werkstätten sind Thema.

Lauschke Schweinberger ParusselMit wachem Augen, ernstem Blick und schnellem Strich fängt Schweinberger diese menschenleeren Orte ein. Ihr Verschwinden markiert eine weitere Umbruchszeit der Region und verweist auf etwas Neues. Vom 10. April bis 3. Juli sind seine Arbeiten unter dem Titel „Verlorene Orte – Lost Places“ im Hoesch-Museum ausgestellt.

Mathes Schweinberger (Jahrgang 1963) wuchs am Dortmunder Nordrand in Lünen-Brambauer auf. Er studierte Visuelle Kommunikation in Münster, u.a. bei Rolf Escher. Seitdem arbeitet der Diplom-Designer als freischaffender Maler und Grafiker und wird durch die Ladengalerie in Berlin vertreten.

Repro Hörde WerkstorEin Stipendium der Aldegrever-Gesellschaft zur Förderung der grafischen Künste ermöglichte einen Zeichenzyklus über und unter Tage, der seinen Blick auf die Phase des erneuten Strukturwandels nachhaltig prägte. Als Stadtchronist ist er seit über 20 Jahren mit Zeichenblock und zumeist schwarzer Kreide im Ruhrgebiet unterwegs. Aber auch Berlin, Köln oder den Lausitzer Tagebau sucht er damit auf. Neben dieser Architektur- und Industriegrafik ist ein weiteres Hauptarbeitsgebiet die Porträtzeichnung und Malerei.

 

Fotos aus der Ausstellung mit dem Künstler Mathes Schweinberger sowie (v.li.) Dr. Karl Lauschke (Vorsitzender der Freunde des Hoesch-Museums), Mathes Schweinberger und Isolde Parussel (Leiterin des Hoesch-Museums). Bildrechte: Katrin Pinetzki, Stadt Dortmund