... Sascha Bisley

Alter: 42 Jahre

Tätigkeit: Autor/Filmemacher/Fotograf

Wo kommen Sie her und in welchem Dortmunder Stadtteil leben Sie zurzeit?
Ich komme aus Iserlohn im Sauerland und lebe seit 11 Jahren in Dortmund, momentan in der Nordstadt, also seit etwa 6 Jahren.

Welche Kulturveranstaltung in der Nordstadt haben Sie zuletzt besucht?
Einen Konzertabend eines Singer/Songwriters im Salon Fink am Nordmarkt.

Was ist Ihr Lieblingsplatz in der Nordstadt?
Da gibt es viele, es kann der Nordmarkt sein, aber auch der Hoeschpark und
Fredenbaum, je nach Stimmung.

Was unternehmen Sie Interessantes in der Nordstadt ohne Geld auszugeben?Ich gehe nachts mit meiner Kamera und einem lichtstarken Objektiv raus und fotografiere.

Erzählen Sie kurz Ihre beste Geschichte aus der Nordstadt?
Als ich nach Dortmund zog, sagte man mir, daß ich niemals in die Nordstadt ziehen sollte, da dort nachts nur dunkle Gestalten unterwegs seien. Als ich trotzdem dorthin zog, bin ich in der ersten Nacht mit meinem Hund spazieren gewesen und alle Menschen, die mir entgegen kamen, waren entweder neutral oder wechselten sofort die Strassenseite. Nach Seite ! 1 von ! 2kurzer Zeit merkte ich, dass ICH hier die dunkle Gestalt bin. Ich musste herzhaft lachen und fühlte mich sofort heimisch!

Ihr guter Wunsch für die Zukunft der Nordstadt lautet?
Mein Wunsch wäre, daß sich die Stadt mehr um diesen Stadtteil kümmert, Geld investiert und Projekte fördert, praktische Arbeit leistet und nicht nur Projektskizzen anfertigt, diese vorstellt und dann wieder begräbt, sobald der Applaus verhallt ist. Kreative sollten hier mehr Arbeitsraum bekommen und ich wünsche mir eine Entwicklung wie in Berlin, nur ohne die Mietwucherei und den anderen unangenehmen Rest der Gentrifizierung. Die Nordstadt sollte gepflegt werden und aufblühen, nach Möglichkeit unter Mitwirken ihrer Bewohner. Diese müssen aber einen Anreiz bekommen..., niemand putzt eine dreckige Wohnung, die ihm nicht gehört und in der der Vermieter seinen Müll ablädt.
Im Kreuzviertel kann man am 2. Januar vom Boden essen. In der Nordstadt sind Reste von Silvester und der Müll durch Böller und Raketen noch im März zu finden. Ein deutliches Beispiel für die Schieflache der Perspektive auf diesen Stadtteil.