Resolution des Integrationsrates der Stadt Dortmund gegen Rechtsextremismus, Rassismus, Antisemitismus, Ausländerfeindlichkeit und gewaltbereiten Salafismus

„Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“
(Artikel 1 des Grundgesetzes)

Mit großer Sorge und Erschütterung nimmt der Integrationsrat der Stadt Dortmund die jüngsten rechtsextremen Aktivitäten in Dortmund zur Kenntnis.

So werden perfide Anfragen mit klar ersichtlichem menschenfeindlichem Hintergrund im Rat der Stadt Dortmund gestellt. Bei antiisraelischen Demonstrationen im letzten Sommer zeigte sich ein vollkommen unverblümter Judenhass. Zum Jahrestag der Reichspogromnacht störten Neonazis eine Gedenkkundgebung im Stadtteil Dorstfeld, wobei ernstzunehmende Drohungen dem Rabbiner der jüdischen Gemeinde galten.

 

Die türkisch islamische Gemeinde erhielt einen üblen Drohbrief und vor dem Dortmunder Hauptbahnhof rotteten sich Hooligans und Rechtsextreme zusammen, angeblich gegen gewaltbereite Salafisten, in Wirklichkeit aber aus rassistischen Gründen.

Dass Dortmund eine freiheitliche und weltoffene Stadt ist, ist den rechtsextremen Akteuren und Verfassern fremdenfeindlicher Schriften und Drohbriefe ein Dorn im Auge. Intoleranz, Ausgrenzung, Fremdenfeindlichkeit, Rassenhass und Antisemitismus sind der Kern dieser nationalsozialistischen Weltanschauung.

In Dortmund leben ca. 180.000 Menschen mit Zuwanderungsgeschichte aus ca. 170 verschiedenen Nationen unter dem Leitbild einer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft friedlich in gegenseitigem Respekt miteinander. Dieses Miteinander von Menschen verschiedener Herkunft gehört zur Geschichte unserer Stadt und wird ihre Zukunft sein. Der Integrationsrat der Stadt Dortmund setzt sich entschlossen für Menschenwürde, kulturelle Vielfalt und Freiheit ein; Grundrechte, die durch das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland geschützt sind.

Wir wehren uns gegen jedwede Form von Rechtsextremismus, Rassismus, Antisemitismus, Diskriminierung, Islamfeindlichkeit und Gewalt. Wir antworten mit Solidarität und Zivilcourage. Wir wenden uns mit aller Entschiedenheit gegen jegliche Bestrebungen, Dortmund zum Schauplatz rechtsextremer sowie radikalislamischer salafistischer Aktivitäten zu machen.

Wir, der Integrationsrat der Stadt Dortmund, erteilen allen extremistischen Gruppen und Strömungen eine klare Absage. Wir lehnen Hass und Gewalt sowie die Leugnung historischer Tatsachen, Ausgrenzung, Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Antisemitismus und gewaltbereiten Salafismus zutiefst ab.
Der Integrationsrat der Stadt Dortmund steht für Freiheit, Toleranz, internationales Miteinander, Solidarität und Demokratie. Die Stadt Dortmund muss ein Ort der Demokratie und Toleranz bleiben. Hier haben Feinde der Demokratie keinen Platz!

Dortmund, 27. Januar 2015