10 Jahre Hoesch-Museum

Am Donnerstagabend blickte das Hoesch-Museum auf sein 10-jähriges, erfolgreiches Bestehen zurück und feierte mit all denjenigen, die durch ihren Einsatz maßgeblich zum Gelingen beigetragen haben. Nach den Grußworten von Jörg Stüdemann (Stadtdirektor), einem Vertreter der ThyssenKrupp AG, Franz-Josef Kniola (Ehrenvorsitzender der NRW-Stiftung für Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege) und Annie Sarfeld (Vorsitzende von proKULTUR) gab Dr. Karl Lauschke einen kurzen Rückblick über die vergangenen 10 Jahre Hoesch-Museum. Höhepunkt des Abends war die Ehrung der langjährigen ehrenamtlichen Mitarbeiter des Hoesch-Museums. Anschließend gab es Gespräche und Austausch bei einem geselligen Zusammensein. Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung durch den Posaunenchor Brackel.

Das Museum entstand 2005 aus der Zusammenarbeit ehemaliger „Hoeschianer“, dem Museum für Kunst und Kulturgeschichte der Stadt Dortmund (MKK), der Stiftung Westfälisches Wirtschaftsarchiv und großzügigen Sponsoren, insbesondere der NRW-Stiftung und ThyssenKrupp. Aus der „Bürgerinitiative Hoesch-Museum“ wurde ein wichtiger Erinnerungsort der Wirtschafts-, Sozial- und Technikgeschichte. Geleitet wird das Hoesch-Museum von Michael Dückershoff.

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Mehr als 100.000 Besucherinnen und Besucher haben seit der Eröffnung am 23.10.2005 das Museum im ehemaligen Portierhaus und Arbeiterspeisesaal an der Gründungsstätte von Hoesch besucht und die Dauerausstellung oder eine der 34 Sonderausstellungen gesehen. Rund 80 Ehrenamtliche arbeiten im und für das Museum: Sie bauen die Ausstellungen auf und ab, betreuen die Kasse und führen durch die Ausstellung. Die Ehrenamtlichen sind ehemalige Hoesch-Angestellte und deren Angehörige sowie Mitglieder des Vereins proKULTUR. In der Feierstunde zum Jubiläum wurde das Engagement der langjährigen Ehrenamtlichen besonders gewürdigt.

In seinem Grußwort zum Jubiläum würdigt Oberbürgermeister Ullrich Sierau die Arbeit des Hoesch-Museums: „In den zehn Jahren seines Bestehens hat sich das Hoesch-Museum zu einem wichtigen und einzigartigen Teil der Dortmunder Museumslandschaft entwickelt. Hier können die Besucherinnen und Besucher eine spannende Zeitreise durch 160 Jahre Stahl- und Stadtgeschichte erleben, aber auch die Weiterentwicklung von Technik und Industrie. Dieses außergewöhnliche Konzept in Verbindung mit zahlreichen Sonderveranstaltungen spiegelt sich in der großen Beliebtheit des Museums wider.“

Die Dauerausstellung des Hoesch-Museums zeigt Exponate aus 160 Jahren Stahlgeschichte in Dortmund und schlägt den Bogen von den Anfängen der Eisen- und Stahlindustrie im Dortmunder Raum seit 1840 bis zum Strukturwandel der Gegenwart. Im Mittelpunkt der historischen Rückschau steht die Geschichte der Firma Hoesch. Originale Werkzeuge und Produkte veranschaulichen den Herstellungsprozess vom Erz zum Stahl ebenso wie Modelle, Medienstationen und Filme.

Seit Ende April 2009 versetzt das „3D-Stahlwerk“ Besucher mit Licht- und Geräuscheindrücken in die Situation eines realen Stahlwerks: Sie können virtuell Stahl kochen, der anschließend zu High-Tech-Produkten verarbeitet wird. Ein Stahlwerkerhelm mit integrierter 3D-Brille macht es möglich.

Jeden Sonntagnachmittag führen die ehrenamtlichen Mitarbeiter durch die Ausstellung, jeden ersten Sonntag im Monat gibt es eine kindergerechte Familienführung. Gruppenführungen können auch außerhalb der Öffnungszeiten vereinbart werden.

Der Außenbereich des Museums ist 2007 um einen Lehrpfad mit Erzbrocken aus der ganzen Welt und Stahlobjekten gewachsen. Das Hoesch-Museum zählt außerdem zu den Ambiente-Trauorten der Stadt und kann auch für Geburtstage oder Jubiläen gemietet werden. Seit 2013 gibt es das Projekt „Kinder führen Kinder“ in Kooperation mit der benachbarten Oesterholz-Grundschule.

 

Text: Nicole Winkelkötter
Fotos: DoFoto