„Jüdische Nachbarn“

Ausstellung in der Steinwache erinnert an vielfältige Nachbarschaften vor 1933

„Jüdische Nachbarn“ ist der Titel einer Sonderausstellung, die noch bis zum 31. Juli in der Mahn- und Gedenkstätte Steinwache (Steinstr. 50) zu sehen ist. Anhand von Biografien können Besucher*innen nachvollziehen, wie vielfältig das jüdische Leben auf dem Gebiet des heutigen Nordrhein-Westfalens vor Beginn der NS-Herrschaft blühte – auf dem Land ebenso wie in der Stadt, in Westfalen, Rheinland und Lippe. Der Eintritt ist frei.

Um 1925 lebten allein im Rheinland und in Westfalen circa 80.000 Jüdinnen und Juden. Sie waren Teil der Gesellschaft, nahmen an Festlichkeiten und am Vereinsleben teil. Durch die Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde dieses Zusammenleben 1933 abrupt beendet. Die Ausstellung möchte das jüdische Leben vor 1933 sichtbar machen und die Geschichte jüdischen Lebens in NRW würdigen.

Auch wenn es heute (wieder) eine gewisse Pluralität gibt: Der Blick in die Vergangenheit macht deutlich, wie groß der Verlust der Vielfalt durch die Shoah ist. Der Fokus der Ausstellung liegt auf der Zeit vor 1933, doch Schicksale während und nach der Shoah werden ebenfalls aufgegriffen.

Die Ausstellung richtet sich vor allem an Schüler*innen, die das Projekt mit einem Workshop und speziellem Unterrichtsmaterial vor- und nachbereiten können.

 

Bildrechte: Arnd Lülfing